Unterwegs mit SONNE – Ulli und Sabine: Unsere Projektreise nach Malawi und Äthiopien

Auf ihrer aktuellen Projektreise besuchen Sabine und Ulli die SONNE-Projekte in Malawi und Äthiopien. Im Mittelpunkt stehen der Austausch mit lokalen Partnerorganisationen, das Monitoring laufender Programme und vor allem Begegnungen mit Menschen, deren Leben durch die SONNE-Projekte nachhaltig verändert wird.

In diesem bewegenden Reiseblog können Sie die beiden auf ihrer Reise begleiten.

  • Sabine und Ulli_Malawi

Nachdem sie frisch in Malawi gelandet sind, freuen sich Sabine und Ulli auf die nächsten spannenden Wochen, die sie in Malawi und Äthiopien verbringen werden.

Erste Station: Malawi

Nach vielen Stunden im Flugzeug, einem herzlichen Empfang in Blantyre (der zweitgrößten Stadt Malawis) und den ersten Gesprächen mit unserer lokalen Partnerorganisation, wissen wir wieder einmal mehr warum wir tun was wir tun: Jedes Kind hat das Recht auf Bildung und das Recht, sicher und selbstbestusst aufzuwachsen – und man muss nicht lange in Malawi sein, um zu sehen, dass der Bedarf hier endlos ist.

  • Sabine und Ulli_Malawi

Vereint mit dem SAPOF-Team.

Seit genau einem Jahr implementieren wir mit unserer lokalen Partnerorganisation SAPOF – Save the Poor Foundation ein Sportprojekt an zwei Grundschulen (in Ntcheu und in Blantyre) – unterstützt vom österreichischen Bundesministerium für Wohnen, Kunst, Kultur, Medien und Sport. Sport als Chance und Mutmacher, mit Fokus auf Mädchenförderung: genau darum geht es.

Warum dieses Projekt so wichtig ist? Die Realität für viele Kinder, aber vor allem Mädchen in Malawi ist schockierend:

  • Fast 40 % werden als Minderjährige verheiratet und müssen die Schule abbrechen.
  • Jedes fünfte Mädchen erlebt vor ihrem 18. Geburtstag sexuelle Gewalt.
  • Schwangerschaften im frühen Teenageralter, Scham, fehlende Kinderbetreuung – all das führt dazu, dass Mädchen viel zu früh ihre Zukunftsträume begraben müssen.

Gemeinsam mit SAPOF versuchen wir Mädchen vor dem frühen Ausstieg aus der Schule zu bewahren. Sie erhalten die Chance, zumindest die Unterstufe positiv abzuschließen – ein entscheidender Schritt, um später eine Ausbildung zu machen und ein eigenes Einkommen zu erwirtschaften.

Unser Zugang: Sport als Werkzeug für Stärke, Mut und Gemeinschaft

Als wir in der ersten Schule ankommen, sind wir schockiert und begeistert zugleich.

Schockiert?
Die Dimensionen sind schwer vorstellbar: 1.900 Kinder gehen hier zur Schule – und es gibt nur 26 Lehrer:innen und zu wenige Klassenzimmer. Unterricht unter Bäumen, überfüllte Klassen mit bis zu 100 Kindern, kaum Tische und Bänke, viele sitzen am Boden.

  • Malawi_Kinder unterm Baum

Unterricht unter dem Baum.

Begeistert?
Es gibt eine unglaubliche Motivation, eine spürbare Lebensenergie. Diese Kinder wollen lernen. Sie warten auf Chancen. Wir dürfen bei den Sporteinheiten zuschauen, die den Kindern die Chance geben, Sport zu betreiben und Fairplay zu trainieren – ob im Fußball-, Netballteam, beim Karatetraining, Schach oder etwa Tischtennis. Der Sportplatz ist für viele der einzige Ort, an dem sie einfach Kind sein dürfen.

Die Teilnahme an Sport- und Selbstverteidigungskursen verändert etwas. Vor allem beeindruckend sind die „Karate-Girls“, man sieht es in den Augen der Mädchen: Mut, Stolz, ein neues Selbstbild.

  • Malawi_Kinder Sport

Mädchen beim Selbstverteidigungskurs in Chitale School.

Doch nicht alles easy play:

Bereits zwei Sportplätze konnten erfolgreich im ersten Projektjahr gebaut werden – doch kurz nach Projektstart stellte uns eine Hyperinflation von 110–130 % vor riesige Herausforderungen. Zwei weitere Plätze müssen wir vorerst pausieren. Es bricht uns das Herz, aber wir geben nicht auf – und wir suchen weiter nach Unterstützung, damit alle vier Plätze Realität werden.

Glaubt ihr auch an die Kraft des Sports? Vielleicht möchtet ihr heuer mit eurer Weihnachtsspende Kindern in Malawi Mut machen – und dabei helfen, die fehlenden Sportplätze zu verwirklichen?

  • Malawi_Kinder Sport

Einer der vier Sportplätze – zwei fehlen noch.

Besuche bei Familien zeigen das Ausmaß der Armut

Bei Hausbesuchen verstehen wir noch deutlicher, was auf dem Spiel steht. Wir treffen eine Mutter mit acht Kindern, vom Vater verlassen, ohne Land, ohne Ernte, ohne Einkommen. Ein Kind kann dank unserer Partnerorganisation zur Schule gehen. Ein einziger Hoffnungsschimmer – und doch vielleicht der Beginn von etwas Größerem. Denn wir sind überzeugt: mit Bildung aus der Armut!

Die Armut ist groß: Ein Schuljahr kostet etwa 80 Euro – für viele Familien unerreichbar. Dabei würden schon weniger als 7 Euro im Monat reichen, um einem Kind Bildung für ein ganzes Jahr zu ermöglichen. Für uns vielleicht zwei Kaffee pro Monat – hier in Malawi vielleicht der Startschuss zu einem besseren Leben.

Schließen Sie jetzt Ihre SONNE-Patenschaft ab, es dauert nur wenige Minuten …

  • Malawi_Familie vor Hütte

Zu Besuch bei Zainabs Familie. Die Mutter, Evelyn, hat 3 Kinder und (über)lebt am Minimum. Durch das Verpacken von Holzkohle verdient sie etwa einen Euro am Tag. Nicht genug, um das Schulgeld ihrer ältesten Tochter bezahlen zu können. Dank der Hilfe von SAPOF kann sie in die Volksschule gehen.

Weiter geht die Reise

Wir blicken dankbar, bewegt, motiviert und auch nachdenklich auf unsere Tage in Malawi zurück. Die Erfolge sind sichtbar – und der Bedarf bleibt riesig. Jetzt heißt es: Koffer packen. Der nächste Abschnitt unserer Projektreise führt uns nach Äthiopien, in die Afar-Region.

Stay tuned – Teil 2 folgt bald.