Unterwegs für eine bessere Welt: Unsere Patenreise nach Bangladesch
Bangladesch zählt zu den ärmsten Ländern der Welt – und ist dennoch ein Ort voller Gastfreundschaft und Lebensfreude. Im Rahmen einer intensiven Pat:innen- und Projektreise haben wir gemeinsam mit Spender:innen sowie Sponsor:innen dieses faszinierende Land bereist, um SONNE-Schulen und Gesundheitseinrichtungen zu besuchen und neue Projektideen zu diskutieren.
Unsere Unterstützer:innen konnten sich vor Ort ein Bild von der Wirksamkeit unserer Projekte machen und zugleich einzigartige Einblicke in ländliche Regionen gewinnen. In diesem Blog können Sie uns auf dieser Reise begleiten.
Ein wunderbarer Empfang in Dhaka durch SONNE-Country Manager Mamun und seine Frau Shermin
Ein herzlicher Empfang in Dhaka – perfekter Start in die Projektreise
Nach einem langen Flug wurden wir am Flughafen der Hauptstadt Dhaka von unserem Country Manager Mamunherzlich empfangen – ein erster Einblick in die legendäre Gastfreundschaft Bangladeschs. Beim gemeinsamen, frisch gekochten Mittagessen im SONNE-Hauptquartier sorgte Mamuns Frau mit selbst zubereiteten Köstlichkeiten für die nötige Energie.
Nach dem Mittagessen gin es weiter ins SONNE-Büro wo schon unsere Student:innen auf uns warteten
Digitale Bildung in Dhaka: Ein Schritt in die Zukunft
Gut gestärkt ging es anschließend weiter zum Treffen mit unseren Studentinnen und Studenten im Schülerheim. Wir sprachen über aktuelle Projekte in Bangladesch und tauschten uns intensiv mit unseren Schützlingen aus.
Die feierliche Übergabe der von unserem Firmenpartner iC Group gespendeten Laptops war nur eines von vielen Highlights dieser Reise.
Viele Studierende besitzen keinen eigenen Computer. Die neue technische Ausstattung ermöglicht ihnen Zugang zu digitalen Grundkenntnissen, unterstützt sie im Studium und schafft wichtige Grundlagen für Ausbildung und Beruf.
Michael Loibl übergibt die von der iC Gruppe gespendeten Laptops an die SONNE-Studentinen
Zu Besuch bei den Manta – Leben und Sterben auf Booten
In den südwestlichen Küstenregionen Bangladeschs, in den Gebieten Barishal, Bhola und Patuakhali, lebt die kaum bekannte Gemeinschaft der Manta. Einst waren sie Bauern und Fischer, doch Flussufererosion und Landverlust zwangen sie, ihr Leben auf Booten fortzuführen. Heute werden viele Kinder auf Booten geboren und verbringen ihr ganzes Leben dort.
Die Lebensrealität ist hart, wie uns der Dorfvorsteher schilderte. Nur zehn Prozent der Kinder können eine Schule besuchen, viele unterstützen bereits im Grundschulalter die Familien bei der Fischerei. Staatliche Unterstützung oder medizinische Versorgung fehlen. In Notfällen dauert der Weg in die nächste Stadt oft Stunden.
Die Manta verdeutlichen auf drastische Weise, wie Klimawandel und soziale Ausgrenzung Menschen unsichtbar machen. Wir prüfen daher, wie SONNE-International helfen kann, beispielsweise durch mobile Bildungsangebote und medizinische Unterstützung. Intensive Gespräche mit den Dorfvorstehern bilden die Basis für zukünftige Unterstützungsprojekte.
Besonders beeindruckend war der Besuch bei der Gemeinschaft der Mantas. Durch die vom Klimawandel verursachte Landerosion sind sie gezwungen, auf Booten zu leben
Patenschaften, die Perspektiven geben
Das SONNE-Patenschaftsprogramm schafft Perspektiven. Die Begegnung mit den Patenkindern war wie immer der emotionale Höhepunkt. Mehrere Kinder erhielten Briefe und Geschenke von ihren Pateneltern, was die Verbindung zwischen ihnen stärkt.
Ein besonderes Highlight war das persönliche Treffen von Angelika mit ihrem Patenkind Chomrung. Angelika hatte erst kurz vor der Reise eine Patenschaft in Bangladesch übernommen. Für beide Seiten war dies ein tief berührender Moment.
Das Patenschaftsprogramm von SONNE-International ermöglicht benachteiligten Kindern den regelmäßigen Besuch einer weiterführenden Schule oder Universität, den Zugang zu Lernmaterialien und medizinischer Versorgung. Viele von ihnen sind Absolvent:innen unserer Primarschulen in abgelegenen Dörfern und erhalten erstmals eine echte Chance auf weiterführende Bildung. Die direkte Verbindung zu ihren Paten und Patinnen ist für sie eine finanzielle und emotionale Stütze.
Frauenförderung im Rohingya-Camp: Berufsausbildung schafft Selbstvertrauen
Seit Beginn der Vertreibung im Jahr 2017 engagiert sich SONNE-International im weltweit größten Flüchtlingslager für die vertriebenen Rohingya-Familien nahe Cox’s Bazar.
In unserem Trainingszentrum für Frauen erhalten geflüchtete Frauen eine dringend benötigte Berufsausbildung in den Bereichen Schneidern und Weben. Diese Kurse stärken ihr Selbstbewusstsein und schaffen ein wichtiges Maß an wirtschaftlicher Unabhängigkeit in einer extrem prekären Lage.
Seit 2017 sind über eine Million Menschen aus der Gemeinschaft der aus Myanmar vertriebenen Rohingya gezwungen, in einem Flüchtlingslager in der Größe von Graz zu leben. Sie haben keine Möglichkeit, zur Schule zu gehen, zu arbeiten oder eine qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung in Anspruch zu nehmen. SONNE-International hilft mit Ausbildungs- und Gesundheitsprogrammen
Mobile Gesundheitsversorgung rettet Leben
Parallel dazu haben wir außerhalb des Camps 17 Gesundheitsstationen aufgebaut, die von mobilen Teams im Rotationsprinzip betreut werden. Allein in der von uns besuchten Station werden rund 2.000 Familien versorgt, wöchentlich kommen etwa 100 Patient:innen zur Behandlung. Der Ortsvorsteher, der die Räumlichkeiten zur Verfügung stellt, freute sich über unseren Besuch und wünscht sich unser Team so oft wie möglich vor Ort.
Besonders wirkungsvoll sind die „Mother Kits“ – Notfallpakete für schwangere Frauen, die unter prekären Hygienebedingungen entbinden müssen. Diese Hilfe rettet Leben und schenkt Hoffnung. Unsere Mitreisenden konnten mehrere Kits persönlich übergeben, mit dem medizinischen Personal sprechen und die Wirkung des Programms mit eigenen Augen sehen.
Mit 17 Gesundheitsstationen, die von unserem mobilen Ärzteteam betreut werden, erreichen wir Tausende von Menschen mit dringend benötigten Medikamenten und medizinischer Behandlung
Unvergessliche Tage in unseren SONNE-Schulen
Der Höhepunkt der Reise waren die Besuche in den SONNE-Schulen. Überall wurden wir von Schüler:innen und Lehrer:innen mit offenen Armen empfangen. Es wurde gemeinsam gesungen, getanzt und gegessen. Das Lachen und die strahlenden Kinderaugen zeigten den Spender:innen und Sponsor:innen, wie wichtig ihre Unterstützung ist.
Der direkte Austausch mit den Kindern und den Projektmitarbeiter:innen beeindruckte alle. Die Hingabe und Professionalität des SONNE-Teams vor Ort verdeutlichten, warum wir unser Engagement betreiben. Jedes Kind hat ein Recht auf Bildung, Gesundheit und eine sichere Zukunft.
Die SONNE-Reisenden wurden in den besuchten Schulen mit überschwänglichen Empfängen, Tanzperformances und leuchtenden Kinderaugen empfangen
Freude, Musik und eine besondere Scheckübergabe
Auch in der Gandigaon-Schule wurden wir mit Gesang, Tanz und großer Herzlichkeit empfangen. Neben einer beeindruckenden Karatevorführung gab es einen besonderen Höhepunkt: Im Namen aller Radler:innen und Sponsor:innen von Bines Radl-Challenge übergab die Organisatorin Sabine Braun einen großen Spendenscheck. Über 400 Menschen traten im Sommer in die Pedale, um Spenden für SONNE-Schulen in Bangladesch zu sammeln. Bei der Übergabe war mit Michael Loibl auch ein Vertreter einer der Sponsorfirmen vor Ort.
Dieser Moment zeigte eindrucksvoll, welche Wirkung gemeinschaftliches Engagement entfalten kann. Die Kinder bedankten sich mit einem liebevoll vorbereiteten Programm und strahlten vor Freude.
Sabine Braun hat es sich nicht nehmen lassen, die letzten Meter bis zur Scheckübergabe mit dem Rad zurückzulegen
Zum Ausklang: Die Sundarbans per Hausboot – nah bei den Menschen
Nach den Projektbesuchen blieb noch Zeit für einen kleinen touristischen Teil: Wir erkundeten die Sundarbans auf einem Hausboot, reisten oft mit öffentlichen Verkehrsmitteln und blieben so stets im engen Kontakt mit der Bevölkerung. Unser Country Manager Mamun hat diese Tour großartig organisiert: aufmerksam, herzlich und vorausschauend, als würde er uns jeden Wunsch von den Augen ablesen. Mit einem echten Local als Guide eröffnen sich Eindrücke, die weit über die einer herkömmlichen Gruppenreise hinausgehen. Es gab Begegnungen auf Augenhöhe, Momente des Staunens und tiefe Dankbarkeit für die Begeisterung und Offenheit, mit der uns Bangladesch und seine Menschen empfangen haben.
Auch für ein wenig Sightseeing war Zeit. Das letzte Ziel der Reise waren die weltberühmten Mangrovenwälder der Sunderbans. Oft waren jedoch die Mitreisenden der Projektreise die eigentliche „Sehenswürdigkeit”
Perspektivenwechsel: Darum lohnt sich eine Projektreise mit SONNE
Eine Projektreise mit SONNE-International ist mehr als ein Besuch vor Ort – sie ist eine Einladung, hinter die Kulissenzu blicken. Teilnehmer:innen erleben unsere Projektländer auf eine Weise, die normalen Tourist:innen oft verwehrt bleibt: Begegnungen auf Augenhöhe, die sichtbare Wirkung der Projekte und das Verständnis, wie Hilfe ankommt.
Wer SONNE unterstützt, erlebt, wofür die eigene Spende steht. Wer mitreist, gewinnt neue Perspektiven, die inspirieren und berühren. Unsere Reise nach Bangladesch zeigt: Wirkliche Veränderung ist möglich – durch langfristiges Engagement, starke Partnerschaften und Menschen, die an eine bessere Zukunft glauben. Genau das macht eine Pat:innenreise mit SONNE zu einem einzigartigen, tiefgehenden Erlebnis.
Langfristiges Engagement schafft nachhaltige Zukunft
Unsere Reise durch Bangladesch hat einmal mehr verdeutlicht, wie essenziell langfristige Partnerschaften, lokale Verankerung und ein ganzheitlicher Projektansatz sind. SONNE-International arbeitet eng mit lokalen Organisationen, Lehrer:innen und Community-Leader:innen zusammen, um nachhaltige Veränderungen zu bewirken. Die Bereiche Bildung, Gesundheit, Frauenförderung und akute Nothilfe greifen ineinander und stärken besonders benachteiligte Gruppen.
Am Ende der Reise zeigte sich unser langjähriger Unterstützer Michael Loibl von den SONNE-Projekten, dem ganzen Land und seinen freundlichen Menschen sehr beeindruckt


























































