Wow, wie die Zeit vergeht!

Jetzt bin ich schon über 3 Monate da und denke, es ist an der Zeit, dass ich wieder einmal was von mir hören lasse.
Was ist bis jetzt geschehen?
Habe einige Gewitter und ein Erdbeben überstanden. Da das mein erstes Erdbeben war, hab ich mal einige Zeit gebraucht, bis ich realisiert habe, dass das nicht ich bin, die da plötzlich schwindelig ist, sondern dass da noch was wackelt. Bin dann raus auf die Terrasse und dort bin ich auch einige Zeit geblieben, weil man ja nicht weiß, ob noch was nachkommt. Dann habe ich es wie die anderen Leute gemacht, denn die sind alle auf die Straßen gelaufen. Als sie dann wieder zurück sind in die Häuser, hab ich es ihnen nachgemacht, denn die haben doch mehr Erfahrung als ich. Brauche ich aber, ehrlich gesagt, nimmer!

Mamun war gerade einkaufen, weil Neujahr vor der Tür stand. Er hat mich gleich angerufen, ob eh alles ok ist. Anfang April war Erfried da. Im Dorf Halchati im Bezirk Jhenaigati konnte eine weitere SONNE-Schule eröffnet werden. Ich denke, das ist die ärmste Gegend, aber eine sehr schöne Landschaft.Und so habe ich meine Mädels wieder gesehen. Die Wiedersehensfreude war groß!Überhaupt haben sich in ganz Jhenaigati, vom Buero und Lehrer angefangen bis zu den Menschen vom Markt und den Nachbarn, alle gefreut, dass sie mich wieder sehen. War wieder einmal eine Bestätigung für mich, dass die Menschen dich nicht vergessen und es sehr erfüllend ist, so eine Arbeit zu leisten.

Mit Mamuns Familie war ich zu einer Hochzeit hier in Dhaka eingeladen. Der Unterschied zu einer Hochzeit auf dem Land ist der, dass das Essen in einem Restaurant stattfindet. Sonst ist alles gleich.

Bei der moslemischen Hochzeit in Dhaka

Bei der moslemischen Hochzeit in Dhaka

 

 

 

 

 

 

 

Am 14. April war Pahela Baishakh, Neujahr. Die Bengalen schreiben das Jahr 1423. Als ich das hörte, habe ich mir insgeheim gedacht, dass  mir jetzt klar ist, warum ich mich in der Zeit zurückversetzt gefühlt habe, wenn ich mit der Rikscha im Hinterland unterwegs war. An dem Tag wird natürlich gefeiert und es gibt Straßenumzüge und Festivals. Das Thema dieses Jahr war “ Ontor Momo Bikoshito Koro Ontorotoro Hey“, was so viel heißt wie „Ich lasse meine Seele wachsen und erhöhen- bis ins Innerste“. Die Studenten von der University Faculty of Fine Arts(FFA) machen für den Umzug große Masken, Puppen und verschiedene Figuren aus der Tierwelt. Ich kann nur von dem berichten, was ich in der Zeitung gelesen habe, denn live war ich leider nicht dabei. Es sind Menschenmassen unterwegs. In der Früh gab es dann Frühstück mit ganz bestimmten Speisen, die Mamuns Frau zubereitet hatte. Die haben wir dann alle, auch gemeinsam mit unseren Studenten,  auf der Dachterrasse genossen.

 

Das traditionelle Essen zum Neujahrsfrühstück

Das traditionelle Essen zum Neujahrsfrühstück

Mamuns Familie und auch unsere Studenten

Mamuns Familie und auch unsere Studenten

 

 

 

 

 

 

 

Da die Behörden  in Bangladesch halt ein bisserl langsamer arbeiten, musste ich, obwohl ich ein „multiple visa“ habe, nach 90 Tagen nach Thailand ausreisen, um mein Visum verlängern lassen zu können. Da Thailand ein Land ist, wo ich kein Visum beantragen muss, verbrachte ich eine Woche in Phuket. Leider, da Regenzeit, eher ziemlich nass, nicht nur beim Schwimmen, sondern auch vom Himmel! Habe viele Strandspaziergänge mit Schirm gemacht.

Nie ohne meinem Regenschirm

Nie ohne meinem Regenschirm

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein Bild ohne Worte

Ein Bild ohne Worte

 

 

 

Beim Nähen geht es langsam, aber doch stetig voran. Hatte am Anfang nicht so viele Frauen zum Arbeiten, aber jetzt hab ich schon alle 3 elektrischen Maschinen besetzt, plus 2 Zuschneiderinnen und eine bei der Endelmaschine…. Aber davon werde ich im nächsten Blog erzählen.

„Jedem Mensch ist ein Werk vorbehalten, das nur er tun kann“.
Susan Blow

 

 

In diesem Sinne verabschiede ich mich bis zum nächsten Mal

eure Carmen