Flutkatastrophe in Äthiopien: Dringende Hilfe benötigt in der Afar-Region

Nach einer langen Dürreperiode in der Afar-Region Äthiopiens haben nun seit April 2024 anhaltende, ungewöhnlich starke Regenfälle zu den schlimmsten Überschwemmungen seit mehr als vier Jahrzehnten geführt. Ganze Gemeinden stehen unter Wasser, die Hütten armer Familien wurden vernichtet und wertvolles Vieh getötet.

Die Zerstörung der Infrastruktur und ein dramatischer Anstieg wasserbedingter Krankheiten verschärfen die ohnehin prekäre Lage der Menschen vor Ort. Wie wir von SONNE-International dieser Krise begegnen, erfahren Sie hier …

  • Die Flut in der Afar-Region hat den Menschen alles genommen

Durch den Jahrhundertregen im April wurden viele Menschen in der Afar-Region um ihr Hab und Gut gebracht – viel hatten sie allerdings auch vor der Flut nicht.

Zwischen Dürre und Flutwellen

In der Afar-Region in Äthiopien verschärfen sich die extremen Wetterbedingungen. Noch im Februar mussten wir über eine lang anhaltende Dürreperiode berichten, nun hat sich die Situation umgekehrt. Die andauernde Trockenheit wurde von verheerenden Regenfällen abgelöst, die die Infrastruktur zerstörten und die Gesundheit der Bevölkerung gefährdeten. Den bedauernswerten Menschen wurden nicht nur alle Habseligkeiten genommen, auch viele Tiere sind der Flut zum Opfer gefallen.

Die Überschwemmungen haben die ohnehin prekäre Ernährungssituation in der Region verschärft und Tausende von Menschen ihrer Lebensgrundlage beraubt. Auch Seuchen wie die Cholera breiten sich wieder rasant aus – eine lebensbedrohliche Situation für die Afar-Gemeinschaft.

Noch im Februar mussten wir von einer der längsten Dürreperioden in der Afar-Region berichten. Für den letzten Tropfen Trinkwasser mussten die Menschen kilometerweit laufen und ihr Leben an den letzten unwegsamen Wasserlöchern riskieren.

Cholera kehrt zurück – Gesundheitskrise spitzt sich zu

Nur wenige Monate nach dem letzten Ausbruch ist die Cholera durch verunreinigtes Wasser erneut in der Region ausgebrochen und bedroht nun das Leben der Menschen. Die Verseuchung des Awash-Flusses hat zu einer rasanten Ausbreitung der Krankheit geführt. Wir von SONNE-International arbeiten gemeinsam mit unserer Partnerorganisation APDA mit Hochdruck an der Behandlung der Erkrankten und unterstützen die betroffenen Gemeinden mit schnellen Nothilfemaßnahmen wie der Bereitstellung von sauberem Trinkwasser und medizinischer Versorgung.

Auch die Vereinten Nationen und andere Hilfsorganisationen haben mit der Bereitstellung von Nothilfe begonnen, aber es wird geschätzt, dass Millionen Menschen humanitäre Hilfe benötigen.

Unter diesen Bedingungen breiten sich durch verschmutztes Wasser übertragene Krankheiten mit rasender Geschwindigkeit aus.

Nachhaltige Ansätze zur Krisenbewältigung

Es wird befürchtet, dass durch den Klimawandel die Häufigkeit und Intensität extremer Wetterereignisse wie Hitzewellen, Dürren und Überschwemmungen in der Region zunehmen werden. Daher müssen langfristige Lösungen gefunden werden, um die Widerstandsfähigkeit der Menschen gegenüber dem Klimawandel und extremen Wetterereignissen zu verbessern.

SONNE-International konzentriert sich daher über die Nothilfe hinaus auf die Entwicklung mittel- und langfristiger Strategien, die die Resilienz der Afar-Gemeinschaft gegenüber zukünftigen Klimaextremen stärken. Dazu gehören nachhaltige Landwirtschaftsprojekte und Bildungsprogramme, die das Bewusstsein für Hygiene und Gesundheit vergrößern. So hoffen wir, die Menschen in der trockensten Region der Welt widerstandsfähiger gegen die fortschreitende Erderhitzung zu machen.

Ziel unserer Arbeit ist es, den Menschen in Afar nicht nur durch Krisenzeiten zu helfen, sondern ihnen auch Perspektiven für eine bessere Zukunft zu eröffnen.

Unser Projekt zur nachhaltigen Landwirtschaft trägt erste Früchte. Stolz präsentieren die Teilnehmer:innen ihre Diplome vor ihrem ersten Zwiebelfeld.