Zugang zu Bildung für 300 Kinder – CHECK!

Nun legen wir den Fokus auf die Verbesserung ihrer GESUNDHEIT.

  • Indien

Diesmal musste ich mich im Vorfeld sehr intensiv auf  die Reise vorbereiten, denn nun ist es an der Zeit, dass wir uns um die Gesundheit unserer SchülerInnen und  DorfbewohnerInnen kümmern. Unsere Bildungsprojekte laufen gut und unser Sportprojekt, vor allem unsere Selbstverteidigungskurse,  werden von der Community sehr gut angenommen und zeigen sehr positive Auswirkungen. Leider kämpfen jedoch sehr viele Menschen in unserer Projektregion mit unterschiedlichen Krankheiten und nur gesunde Kinder können regelmäßig in die Schule gehen. Deswegen habe ich vor meiner Abreise mit der Unterstützung von SONNE-FreundInnen umfangreiche Fragebögen entwickelt, um in den Dörfern eine Gesundheitserhebung zu machen. Von den prognostizierten 43 Grad lasse ich mich nicht abschrecken. Meine Motivation war es herauszufinden, welche Krankheiten am häufigsten vorkommen, welche Ursachen sie haben und welche Gegenmaßnahmen wir in Zukunft anbieten könnten.

Beginn der ersten GESUNDHEITSERHEBUNG im indischen Dorf BASADHI!

In diesem entlegenen Dorf betreiben wir seit einiger Zeit die einzige Grundschule. Bei meinen vorhergehenden Projektreisen habe ich mitbekommen, dass hier fast niemand gesund ist. Um herauszufinden, mit welchen gesundheitlichen Herausforderungen die Menschen hier zu kämpfen haben, habe ich in den ersten Tagen meines Aufenthaltes – bei ca. 42  bis 44 Grad – mit einer umfangreichen Befragung begonnen. Mehrere Tage  lang haben wir zahlreiche Familienmitglieder, SchülerInnen, einen Arzt, eine Krankenschwester, den Dorfvorsteher, einen traditionellen Heiler, eine Krankenschwester, unsere LehrerInnen und unsere Projektpartner zum Thema GESUNDHEITSPROBLEME und ihre möglichen Ursachen befragt. So konnte ich diesbezüglich einen sehr guten Einblick in die Problematik in unserer Projektregion  bekommen. Gemeinsam mit meinen indischen Kollegen machte ich die Auswertung und in weiterer Folge besprachen wir eventuelle Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensumstände. ES WIRD ZEIT FÜR EIN NEUES GESUNDHEITSPROJEKT, denn fast jeder hat hier mit chronischen Krankheiten zu kämpfen und einen Zugang zu einer leistbaren Gesundheitsversorgung gibt es hier nicht. Die DorfbewohnerInnen geben in der Regel sehr viel Geld für Medikamente aus, um die Symptome zu bekämpfen, aber nicht die Ursachen. Es kommt oft vor, dass eine Familie die Hälfte ihres sehr bescheidenen Haushaltseinkommens für Medikamente ausgeben muss und bei schweren Krankheiten stehen sie fast immer alleine da! Es war nicht immer leicht, mit den zum Teil schrecklichen Schicksalen der DorfbewohnerInnen konfrontiert zu sein, wie zum Beispiel mit einer Mutter zu sprechen, die ihr Kind vor vier Monaten wegen einer Durchfallerkrankung verloren hat. Nun ist es wirklich höchst an der Zeit, dass wir diesen Menschen Zugang zu einer Gesundheitsversorgung ermöglichen und die Ursachen der häufigsten Krankheiten präventiv bekämpfen.

Sauberes WASSER für ALLE – Mit Hilfe einer österreichischen Innovation

 

Viele unserer SchülerInnen haben uns bei den Befragungen gesagt, dass sie oft an Durchfall leiden.  In Ländern wie Indien ist die Ursache für Durchfallerkrankungen in den meisten Fällen die schlechte Wasserqualität. Da ich früher schon mitbekommen habe, dass Durchfallerkrankungen in Indien keine Seltenheit sind, habe ich mich vor meiner Abreise mit Vertretern der österreichischen Firma HELIOZ getroffen und fünf Stück ihrer WADIS gekauft. Mit diesen kleinen solarbetriebenen Messgeräten kann man die Sonnenstrahlung messen. Der Clue ist nämlich, wenn man Wasser in eine kleine PET-Flasche lang genug in die Sonne legt, werden die meisten Bakterien  durch die Sonneneinstrahlung eliminiert. Dieses Gerät zeigt an, wann dieser Prozess abgeschlossen ist. Unsere indischen Partner waren begeistert von diesem kleinen Wundergerät. Vor allem, weil es ganz leicht zu bedienen ist und nicht gewartet werden muss wie andere Wasseraufbereitungsanlagen. Nun planen wir, in einer unserer Schulen mit einem Pilotprojekt zu beginnen. Nach einem halben Jahr werden wir unsere SchülerInnen erneut befragen und wenn sich die Durchfallerkrankungen maßgeblich reduzieren, möchten wir diese innovative Wasseraufbereitungsmethode auf die Dorfbevölkerung ausweiten.  Es bleibt spannend!

Unsere Selbstverteidigungskurse für Mädchen laufen TOP

 

 

Einen Nachmittag habe ich unserem Sportprojekt gewidmet. Es ist einfach schön zu sehen, wie sich unserer Mädchen durch unsere Karatekurse entwickelt haben und mit welch einer Freude und Leidenschaft sie dabei sind. Die Mädchen, die wir durch unsere Karate-Workshops stärken, werden die Mütter von morgen sein. Selbstbewusste Frauen werden ihre Kinder mit Sicherheit auch zu emanzipierten Frauen (und Männern)  erziehen und so kann sich über Generationen die Rolle der Frauen in unserem Projektgebiet nachhaltig verbessern. Die ersten Erfolge sind jetzt schon sichtbar und wir hoffen, dass wir in der Zukunft noch mehr Mädchen durch unsere Kurse stärken können.

In unserer Projektregion gehen leider noch immer viele Kinder nicht zur Schule, weil sich die Eltern die nötigen Schulmaterialien, Uniformen und Gebühren nicht leisten können. Daher bin ich sehr froh, dass wir durch unser Bildungsprojekt schon mehr als 300 Kindern der untersten Kaste einen freien Schulplatz garantieren können. Die Kinder können sich in unseren Schulen sehr gut entfalten und haben sichtlich sehr viel Freude am Unterricht. Die Regierung hat nun mit einem intensiven Lehrerfortbildungsprogramm  begonnen und alle unserer LehrerInnen nehmen daran teil. Durch diese staatliche Fortbildung wird sich auch die Qualität  in unseren Schulen weiter verbessern und am Ende des Tages profitieren immer unsere Kids.

In einer unserer Schulen haben wir noch ein Klassenzimmer frei und wir möchten im nächsten Semester gerne 30 weitere Kinder aufnehmen. Anmeldungen würde es genügend geben. Hoffentlich finden wir bald neue BILDUNGspaten, die uns diesen nächsten Schritt ermöglichen, nämlich weitere Kids in die Schule aufzunehmen. Die Kinder warten bereits und mit ca. 10 Euro im Monat kann ein Pate einem indischen Kind den Schulplatz langfristig ermöglichen. Wir sind fest davon überzeugt, dass sich die Kinder hier durch die Chance auf Bildung selbst aus der Armutsfalle befreien und ein selbstbestimmtes Leben führen können. Ich habe selbst auch eine Patenschaft und finde es toll, dass ich mein Privileg auf Bildung an ein Kind in Indien weitergeben kann!!!!

Danke fürs Lesen und für dein Engagement!

Stay tuned!!! Liebe Grüße, euer Armin