Ich muss sagen, ich liebe diese Kinder wirklich sehr. Sind überaus freundlich und liebenswürdig. Auch sind sie sehr begeisterungsfähig, allerdings haben sie oft nicht viel Ausdauer. Die meisten wollen alles nur schnell machen anstatt gut. Tja, da habe ich dann auch wieder meine Mühe damit. Eigentlich sollen die Kinder basteln und nicht die Lehrer für die Kinder. Also nochmals ran – Einstellung anpassen – noch besser vorzeigen – deutlich sagen, wie ich es will – motivieren. Es hat sich gebessert. Bei diesem Beitrag heute hört sich manches nicht so toll an. Ich halte aber nichts davon, nur die Sonnenseiten zu zeigen und alles zu beschönigen, denn das ist nicht die Realität. Zum Schluss aber noch was Tolles. Manchmal gibt es Spezialeinlagen der Schüler, da vergisst man alles andere wieder.

In der Zwischenzeit geht‘s top. Ich habe sogar meinen Rückflug vom 2. auf den 16.1. verschoben. Da ist einfach noch so viel, das ich mit den Kindern machen möchte. In einer der Schulen stellten wir 50 Osterkarten her. Das hat ihnen gefallen und mir auch. Wir haben zwischendurch den Ententanz gemacht und viel gelacht. Dieses Mal basteln wir nicht für SONNE, sondern für die Kinder. Zusammen mit den Großen stellen wir für jedes Kind einen Wurfball her. Na ja, die meisten Bälle haben die Lehrerinnen und ich gemacht, aber das ist ein Detail. Die Kinder freuen sich, das ist die Hauptsache. Am nächsten Tag beginnen wir Steine zu bemalen um Marienkäfer zu machen. Die kleinen Kinder malen die Steine rot an. Die großen Kinder machen die schwarzen Teile sowie die Augen und den Mund. Auch produzieren wir momentan Deko für die Schulen. Als erstes stellen wir Blumengesichter aus Bierdeckeln her, gefolgt von Sonnen und Männchen zum Aufhängen.

29.11. heute war ein trauriger Nachmittag. In einer der Schulen haben wir entdeckt, dass eine Schülerin wieder von ihrer Stiefmutter geschlagen worden war und ein Loch im Kopf hatte. Ferner hatte sie Bisswunden an beiden Ohren und im Gesicht. Die Beine waren übersät mit Brandwunden von Zigaretten, welche ihr der eigene Vater zugefügt hatte. Da wird einem übel. Zusammen mit einer Lehrerin gingen wir zum Office. Sabine hat angeordnet, dass sie in die Klinik gehen sollen und dass das Kind zur Tante kommt, mit guter Überwachung durch die SONNE-Sozialarbeiter.

Ich muss gestehen, zwischendurch war ich nicht immer überzeugt, was das alles bringt, was SONNE macht – manchmal wirkt es wie ein Kampf gegen Windmühlen. Aber dieses schnelle, konkrete Handeln hat mich restlos überzeugt.

SONNE, IHR SEID SPITZE! Ich werde alles tun, was ich kann, um euch zu unterstützen.