Im Einsatz gegen den Hunger
Das landwirtschaftliche Trainingszentrum „Uxxuxayto“ schafft Ernährungssicherheit in der Wüste und neue Perspektiven für Afar Frauen.
Problemstellung
Die Afar Region in Äthiopien zählt zu den heißesten und lebensfeindlichsten Gebieten weltweit. Auf Grund der anhaltenden Dürren und den immer kleiner werdenden Viehherden wird die Lebensgrundlage für die semi-nomadisch lebenden Viehhirten, den Afar Pastoralist:innen, immer knapper.
Lösungsansatz
Gemeinsam mit unserer lokalen Partnerorganisation, der Afar Pastoralist Development Association (APDA) und mit Unterstützung der Austrian Development Agency (ADA), errichteten wir ein landwirtschaftliches Trainingszentrum „Uxxuxaytu“.
Dort lernen die Afar über Obst-, Getreide- und Gemüseanbau und damit über alternative Möglichkeiten, zu sicherer Ernährung und Einkommensschaffung.
Die Ausbildung ermöglicht es den Teilnehmer:innen, Acker und Pflanzenbau zu betreiben, nahrhaftes Obst und Gemüse anzubauen und ein Einkommen aus der Vermarktung von Ernteüberschüssen zu erzielen.
Konkrete Umsetzung
- Aufbau des Trainingszentrums inkl. Sanitär- und Schlafräumen für die Teilnehmer:innen
- Aufbau einer Pflanzzuchtstation
- Installation von Solarpumpen und Errichtung eines Wasserkühlungssystems
- Durchführungen von Schulungen und Bildung von Kooperativen
- 100 Freiwillige aus der Stadt erhielten eine zusätzliche Basisausbildung
- Indirekt profitieren rund 140.000 Menschen durch Wissensweitergabe und die gesteigerte Ernährungssicherheit
Frauen im Fokus
Das Projekt zielt auf die Stärkung von Frauen in der Gesellschaft der Afar ab. Somit können bestehende Gender-Ungleichheiten und die fehlende Selbstbestimmung von Frauen nachhaltig abgebaut werden. Sie werden zu Expertinnen, Beraterinnen und Anführerinnen von Kooperativen auserwählt und durch kontinuierliches Mentoring in ihren neuen gestärkten Rollen unterstützt.
- 405 Frauen und 135 Männer aus der ganzen Region nahmen bisher an einer umfassenden Ausbildung teil. Ihr Wissen geben sie in ihren Communities weiter.
- Frauen werden als Leiter:innen der neu gebildeten Kooperativen eingesetzt
Erste Ergebnisse
Bei unseren Projektbesuchen konnten wir uns persönlich vom Erfolg überzeugen: In einer der heißesten Regionen der Welt wachsen heute Mais, Zwiebeln, Paprika, Papayas, Tomaten, Hirse und anderes.
Doch wir sind noch lange nicht am Ziel. In den kommenden Jahren möchten wir noch viel mehr umsetzen:
- Lokale Märkte stärken: landwirtschaftliche Erträge eigenständig vermarkten und Wertschöpfung vor Ort sichern
- Lebensmittel haltbar machen, z. B. durch Früchtetrocknung oder Tomatenmark-Produktion, um Ernten länger nutzbar zu machen
- Frauenpower durch Afar – Kooperativen ausbauen und Frauen in ihren Führungsrollen stärken