Einkommen gesucht
Myanmar entwickelt sich zu einer Turbo-Marktwirtschaft. Nutznießer dieser rasanten Entwicklung ist jedoch nicht die einfache Bevölkerung. Die Kluft zwischen Arm und Reich ist so groß wie noch nie, die Aussichtslosigkeit der armen Bevölkerung ist weiterhin erschreckend. Die Lebensmittel- und die allgemeinen Lebenshaltungskosten sind zum Teil um ein Vielfaches gestiegen. In Yangon, der größten Stadt von Myanmar, fristen zahlreiche Kinder und Jugendliche ihr Leben unter äußerst prekären Bedingungen in Slumsiedlungen. Dort mangelt es aber an Gesundheits- und Bildungseinrichtungen und Jugendliche haben kaum Chancen eine Ausbildung zu machen. Ohne den Abschluss einer weiterführenden Bildungseinrichtung oder einer handwerklichen Ausbildung können Jugendliche nicht am Arbeitsmarkt Fuß fassen und haben somit keine Möglichkeit legal Einkommen zu erwirtschaften. Frauen haben es tendenziell schwieriger eine Arbeit zu finden als Männer, da die seltenen Ausbildungsplätze eher an Buben vergeben werden.
Grundschulbildung ist an sich kostenlos in Myanmar, jedoch sind die Kosten für Transport, Schulmaterialen, Schulkleidung und Versorgung so hoch, dass sich viele Menschen einen Schulbesuch ihrer Kinder nicht leisten können. Im Juni 2016 wurde eine allgemeine Grundschulpflicht ausgesprochen. Eine Pflicht, der viele aufgrund von fehlenden Dokumenten, fehlendem Zugang und vor allem mangelnden finanziellen Ressourcen nicht nachkommen können. Viele Kinder wissen nicht, was sie nach der Grundschule machen sollen, denn für weiterführende Bildungseinrichtungen fehlt den Eltern meist das Geld.