HAPPY END means HAPPY START for 122 Kids !!! Unser Projektmanager Armin berichtet über die Schuleröffnung in Indien.

Kurz vor jeder Projektreise wird jede Sekunde für die letzten Reisevorbereitungen ausgenutzt, denn auf mysteriöse Weise häufen sich immer kurz vor Abreise die bösen To-Dos auf meiner Liste. Glücklicherweise ging sich aber auch dieses Mal alles wieder gut aus! Naja, zumindest das Nötigste!

Eine Indien To-Do-List schreiben, Projektunterlagen zusammensuchen, die letzten Mails beantworten, den Bürotisch sauber hinterlassen, noch schnell eine Prüfung in Wirtschaftsrechnung am Wifi absolvieren, kleine Mitbringsln besorgen, Koffer suchen und im Wienerwald nochmal frische Luft tanken, bevor ich mein indisches Visum dem freundlichen Beamten am Flughafen in Delhi mit einem laut und deutlichen NAMASTE übergebe! Meine Vorfreude auf eine Projektreise ist immer groß, aber dieses Mal hatte ich einen ganz besonderen Grund. Vor genau einem Jahr besuchte ich unsere neue SONNE-Schule im entlegenen Dorf Basadhi in Indien. Damals war diese Schule noch keine formelle Institution, da lediglich zwei TeilzeitlehrerInnen 90 Kinder am Nachmittag unterrichteten. Es fehlte uns noch die Finanzierung, um unser Projekt mit offizieller Anerkennung betreiben zu können. LehrerInnen, Schulmaterialien, Schuluniformen und allgemeine Betriebskosten der Schule kosten auch in Indien eine schöne Stange Geld. Und nicht wie bei einem Bauprojekt einmalig, sondern dauerhaft! Deswegen haben WIR mit vollem Enthusiasmus nach meiner Rückkehr mit der SCHULbelebungsKampagne begonnen.
Ziel war es, für 120 Kinder den Schulbetrieb auch langfristig garantieren zu können. Nach einem Jahr, unzähligen Mails und Gesprächen haben sich genügend PatInnen angeschlossen, um die Schule nun regulär betreiben zu können. Leider mussten wir in den vergangenen Monaten zusätzliche bauliche Veränderungen an der Schule vornehmen, denn ein starker Sturm hatte im Vorjahr das alte Wellblechdach zerstört. Daher wurde auch aus Sicherheitsgründen ein neues, sogar begehbares Flachdach errichtet. Dank der engagierten Unterstützung unseres Volontärs Wolfgang sind auch diese Arbeiten termingerecht fertig geworden.

Am 14. April war es nun soweit und unsere SONNE-Schule wurde als formelle Ganztagesschule feierlich eröffnet. Es gab beeindruckende Showeinlagen für alle Gäste: Unsere Karategirls führten uns ihre Selbstverteidigungs-Kenntnisse vor, Mädchen und Buben haben getanzt und gesungen, ich durfte u.a eine kleine Rede halten. Als krönender Abschluss hat Wolfgang auf seinem Saxophon zu indischer Musik grandios gespielt. Und das bei über 40 Grad im Schatten! Es herrschte den ganzen Tag eine ganz besondere Stimmung.
122 Kinder der untersten indischen Kaste können ab sofort in eine offiziell anerkannte Schule gehen! Viele enthusiastische Menschen in Indien und Österreich haben die Errichtung dieser einzigartigen Schule ermöglicht. Danke für euren Glauben an ein HAPPY End! 122 benachteiligte Kinder können erstmalig in eine reguläre Schule gehen, um in der Zukunft bessere Chancen auf ein erfülltes Leben zu bekommen.

Hier eine paar Impressionen einer unvergesslichen SCHULERÖFFNUNG:

Gerne hätte ich diesen schönen Tag mit EUCH geteilt! An dieser Stelle möchte ich mich nochmals herzlich bei allen ehrenamtlichen UnterstützerInnen bedanken, die wieder einmal bewiesen haben, dass eine Kampagne auch ohne ein großes Werbebudget erfolgreich sein kann. Natürlich auch danke an alle PatInnen der SCHULbelebungsKampagne. Ohne EUCH wäre der laufende Betrieb dieser Schule nicht möglich!
122 Kinder können DANK EUCH in eine richtige Schule gehen!!!

Virendra und Durga sind Lehrer an einer Privatschule im nahegelegenen Bodhgaya und aus einer ersten Begegnung vor drei Jahren entwickelte sich zwischen uns eine gute Freundschaft. Die beiden sind top ausgebildete Lehrer und haben vor über zwei Jahren einen Verein gegründet, um selbst benachteiligten Kindern zu helfen. Virendra erzählte mir, dass ihn die Bekanntschaft mit mir dazu motiviert habe, selbst aktiv zu werden und anzupacken: ,,Armin, du kommst von so weit her, um unseren Kindern zu helfen. Das hat uns motiviert, auch damit anzufangen.” Mit ihrem Verein (Lord Buddha Salvation Society of India) ermöglichen sie über 60 Kindern eine informelle Bildung. Ihre drei TeilzeitlehreInnen bezahlen sie selbst von Ihrem Lehrergehalt. Ich war begeistert, welch eine gute Qualität ihr Projekt nach einer so kurzen Zeit bereits vorweisen kann. Man merkt an ihren SchülerInnen, dass die beiden Initiatoren – die auch selbst ehrenamtliche Nachhilfe geben – einen sehr modernen und interaktiven Zugang haben. Der Unterricht wird in einem gesponserten kleinen Raum bei einem Lehrerkollegen von Virendra abgehalten.
Nun haben wir eine gemeinsame VISION! Ihre informellen SchülerInnen sollen ebenfalls in eine offizielle Schule gehen können. Wie in Basadhi streben wir auch bei diesem Projekt den Umstieg auf eine staatlich anerkannte Schule an, um sukzessive mehr Kinder aufnehmen zu können. Das Grundstück wurde schon erworben und die Finanzierung des Gebäudes werden wir mit Sicherheit auch wieder ermöglichen können, denn auf unsere Community ist Verlass.

Von dieser neuen Kooperation werden noch viele Kinder profitieren. Da bin ich mir sicher! Ich hoffe, ich konnte euch einen kleinen Einblick in meine Projektreise geben. Danke fürs Lesen und danke an unsere treuen UnterstützerInnen und zukünftigen WegbegleiterInnen. Ihr macht unsere Hilfe zur Selbsthilfe überhaupt erst möglich!
Alles Liebe,
euer Armin