Myanmar – Spannend wie am ersten Tag

Die Spannung nimmt kein Ende – jeder Tag hat etwas Neues für mich auf Lager. Nachdem ich mich in der ersten Woche in Yangon eingelebt habe, ging es für mich mit der Arbeit los. In den nächsten Zeilen die Highlights der letzten drei Wochen.

Im DCC 1 durfte ich ein paar Straßenkinder zu deren Siedlungen und Häusern begleiten. Ich habe nicht viel erwartet, aber das Chaos und die hygienischen Zustände haben mir wieder einmal die Augen geöffnet (wie so vieles, das man hier tagtäglich beobachten kann). Zusätzlich zur miserablen Wohnsituation droht noch etwas anderes: Die Siedlung ist auf fremdem Grund und Boden bzw. von der Regierung nicht bewilligt. Das bedeutet, dass die Räumung des Gebietes (mit dutzenden von Familien) jederzeit angeordnet werden kann.

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Neben dem Aushelfen im DCC1 fahre ich jeden Tag ins Office (ca. 1,5h mit dem Zug) und beschäftige mich mit Dingen wie dem Gestalten von Flyern und Buchcover für das SONNE-Büro in Myanmar. Ein anderer, viel wichtigerer Tagespunkt ist momentan das NPK-Dorf, 2,5h vom Büro entfernt. SONNE-International und seine Paten unterstützen dort nicht nur die Aufrechterhaltung und Finanzierung der gesamten Schule, sondern ermöglichen auch, dass etwa 20 mittellose Kinder die Schule besuchen können und eine erste Chance im Leben bekommen.

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Wie man sich aus der Sicht der Pateneltern natürlich vorstellen kann, möchte man dann doch ab und zu von seinen Patenkindern vom anderen Ende der Welt hören – und genau das war unsere Aufgabe.

Wir haben hierfür einen informellen Fragebogen vorbereitet. Diesen nahmen wir (Su Su Bo, Nyein und ich) als groben Leitfaden um Gespräche mit den unglaublich herzlichen Patenkindern zu führen und Infos zu deren Hobbies, Lieblingsspeisen und Alltag zu bekommen. Die erlangten Informationen aus den wirklich toll gelaufenen Gesprächen werden wir zusammenfassen und mit einer kleinen Überraschung nach Österreich senden. Anfang Jänner ist es dann so weit – also seid gespannt liebe Pateneltern!

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Außer dem alltäglichen Arbeiten im Büro ging es für mich letzte Woche noch ganz woanders hin: ca. 480 Kilometer von Yangon entfernt ist ein kleines Dorf nahe der Stadt „Taungtwingyi“, das man in Mindestzeit (7h) erreichen kann, aber nicht muss (wir benötigten ruckelige 14h zu neunt auf der Rückfläche eines Pickup-Trucks).

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Im Dorf, genauer gesagt im dortigen Kloster, durfte ich zusammen mit meiner lieben Kollegin San San und ihrer Familie drei Tage verbringen und das buddhistische Lichterfest zu Vollmond feiern. Was für ein Fest!

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Zusätzlicher Grund für den Trip: Das schwer erreichbare Dorf (Fluss versperrt den Zugang, keine Brücke vorhanden) ruft die Notwendigkeit von Unterstützung hervor: Es gibt grundsätzlich keine Trinkwasserversorgung über Brunnen oder Leitungen – das Wasser kommt vom Fluss und sorgt dementsprechend für viele Krankheiten und natürlich ist ärztliche Versorgung ebenfalls mangelhaft.

 

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Außerdem ist das Ackerland unfruchtbar und staubtrocken. Die allgemeine Armut führt sogar zu fehlendem Geld bei Begräbnissen. Die Zukunft wird zeigen inwiefern man den Dorfbewohnern helfen kann.

Das war es auch schon wieder von mir, bis zum nächsten Mal! Es ist schon spät hier – ich bin „hundsmüde“!

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