Mingalaba aus Myanmar!

Nach nun bald einem Monat in Yangon melde ich mich endlich mit einem lautstarken Mingalaba von mir und allen SONNE-Kindern bei euch. Es geht heiß her bei uns. Nicht nur die Sonnenstrahlen werden von Tag zu Tag stärker, auch unsere SONNE heizt mit ihren Projekten ordentlich ein. Es gibt viel Positives zu berichten – hier nur ein paar Highlights!

Tagesbetreuungsstätten Upgrades – LehrerInnentraining und Verschönerungsaktion

Wo wir vor nicht einmal einem halben Jahr die Kinder noch in ihren Hütten besucht und von unserem Vorhaben der Day Care Centers (DCCs) erzählt haben, laufen die zwei neuen Zentren mittlerweile auf Hochtouren. Seit meinem letzten Aufenthalt hat sich also einiges getan. Etwa 40 Kinder pro DCC kommen täglich, können lernen, spielen, reichhaltig essen und sich waschen. Der harte Alltag und die traurigen Rahmenbedingungen sind jedoch leider noch dieselben. Die meisten der Kinder müssen täglich Müllsammelnd zum minimalen Einkommen der Familien beitragen und fristen ein tristes Leben auf den dreckigen Straßen und grauenhaften Müllhalden. Ich habe ein paar Kinder auf ihrem Weg zur „Arbeit“ begleitet und auch wenn mir diese Orte schon vom letzten Besuch bekannt sind – es wird nicht weniger schockierend.

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Es gibt noch viel zu tun

Der Schwerpunkt unserer Arbeit liegt nun auf der Steigerung und Sicherung der Qualität. Schließlich soll nicht nur ein Klassenzimmer zur Verfügung stehen, sondern auch dafür gesorgt sein, dass die Zeit darin so nutzbringend wie möglich verbracht wird. Auch wenn viele Kinder aufgrund zahlreicher Probleme nach formalen Richtlinien wahrscheinlichkeine vergleichbaren Lernerfolge erreichen können, haben sie doch zahlreiche Talente und viel Potential, mit denen wir durch unterschiedliche Methoden non-formaler Bildung  gute Ergebnisse erzielen wollen.

Die Erstellung eines spezifischen Lehrplans, angepasst an die Bedürfnisse und Möglichkeiten der Kinder sowie ein regelmäßiges Fortbildungsprogramm für die LehrerInnenwerden derzeit intensiv diskutiert. Um den Kindern das Wohlfühlen zu erleichtern, starten wir auch eine kleine Verschönerungsaktion. Nachdem schon lange darüber geredet wurde, habe ich das Reden beendet und mich mit dem hilfsbereiten Lehrer Eh Taw in den Malershop begeben und selbst „Hand an die Wand angelegt“. Die ehemals dreckig bröckeligen Wände des Day Care Centers erstrahlen jetzt einladend in einem frischen SONNE-Orange. Die optische Aufbesserung wird auch von den Kindern aktiv mitgestaltet, mit Zeichnungen und Dekorationenan den Wänden. So soll der Zufluchtsort zu einem ihrer wenigen Wohlfühl-Orte werden und sie gleich noch mehr zum Mitmachen motivieren.

Büro-Meeting

Ausmalen

Unterricht-im-ddc1

Aufräumaktion im Minghalartheikti Kloster

Den kleinen Nonnen, die von SONNE vor allem durch medizinische und nahrungsergänzende Versorgung unterstützt werden, geht es gut. Dank eines Privatspenders wurde das Gebäude erweitert und es gibt jetzt mehr Platz. Leider sind die hygienischen Bedingungen nach wie vor sehr prekär, es fehlt hier wirklich an vielem. Einmal monatlich kommt eine Abordnung des SONNE-Teams zum Generalputz vorbei, diesmal mit mir an Bord. Gemeinsam erlösen wir die Kids von all dem Schmutz. Eine dreckige Angelegenheit, die unsere Lungen trotz Mundschutz spürbar mit Staub füllt.

Nonnenkloster_das-Putzteam

Die DCCs on theRoad – Ausflug als Bewusstseinstraining

Vorletzten Freitag war ein großer Tag und große Aufregung. Alle 120 (!) Kinder inklusive aller LehrerInnen, Köchinnen und MitarbeiterInnen machten sich im Bus gemeinsam auf den Weg ins nationale Drogenmuseum und im Anschluss in die Schule für Blinde in Yangon. Ziel des Besuchs war es, den Kindern den Umgang mit und vor allem die Auswirkungenvon Drogen auf interaktive und erlebnisorientierte Art näher zu bringen. Viele der Kinder stammen aus Familien, in denen die Väter (Sucht ist hauptsächlich ein männliches Problem) drogen- oder alkoholsüchtig sind. Der Besuch in der Schule für Blinde war ebenfalls sehr prägend und ermöglichte ihnen die Begegnung mit körperlich benachteiligten Menschen. Diese Begegnung zu beobachten war unglaublich spannend. Die Kinder zeigten sehr viel Interesse und respektvollen Umgang. Selbst die davor auffallend Vorlauten und Eigensinnigen verhielten sich ganz vorsichtig. Mit der Rückfahrt im angemieteten Bus ging ein aufregender Tag zu Ende.