Happy Teacher´s Day

Wir, das sind Teresa und Georg, kamen mit dem Flugzeug in Gaya an und wurden von Pramod, dem Sekretär der indischen Partnerorganisation von SONNE-International, und seiner Tochter Somi abgeholt. Pramod ist mit Georgs Vater, Fridolin, seit vielen Jahren befreundet, sie kennen sich durch Fridolins Besuche in Bodhgaya. (Anmerkung: Dr. Fridolin Stögermayer ist Gründer und langjähriger Unterstützer und Förderer des Schulprojekts im indischen Bundesstaat Bihar, das 2012 von SONNE-International übernommen wurde).

Wir wurden wie Familienmitglieder empfangen. Somi erzählte, Georgs Vater Fridolin sei wie ein Vater für sie, daher sei Georg ein Bruder. Wir waren von Anfang an begeistert von der Herzlichkeit unserer Gastgeber. Nachdem wir in unserem Hotelzimmer Tee getrunken und Mannerschnitten geteilt hatten, zeigten uns Pramod und Somi den Mahabodni Tempel. Das ist der Tempel, in dem sich der Baum befinden soll, unter dem Buddha zur Erleuchtung fand. Wir bewunderten die großartige Tempelanlage, es wurde gerade dunkel und so war die Stimmung besonders toll.

Anschließend zeigten sie uns noch, wo wir besonders gut essen konnten und wir genossen ein wunderbares indisches Mahl. Wir unterhielten uns über verschiedenste Dinge – wir erzählten vom Winter in Wien und Somi erzählt uns viel von den Rechten der Frauen in Indien. Wir waren beeindruckt von ihrem großen Interesse und umfangreichen Wissen – ein sehr beeindruckendes junges Fräulein!

Am nächsten Tag holten uns Pramod und Prashant, der neue SONNE-Projektkoordinator, mit Mopeds von unserem Hotel ab und führten uns zu den drei Dörfern, in denen sich die SONNE-Schulen befinden. Ein Gebäude wurde gerade renoviert. Wir sahen die Arbeiter, die dort Maurerarbeiten verrichteten – sie waren sehr eifrig, am nächsten Tag kamen wir wieder und sahen, dass sie ihre Arbeit bereits vollendet hatten!

Dann sahen wir die neu gebaute Schule. Ein starker Sturm hat dort einige Schäden angerichtet und auch sonst sind noch verschiedene Arbeiten zu verrichten. Im Februar soll alles fertig sein, damit die Schule im April 2017 eröffnet werden kann.

Dann kamen wir zum ältesten Gebäude, in dem sich das Büro der Lehrer sowie Schlafstätten für die dort untergebrachten Waisenkinder sowie mehrere Klassenzimmer befinden. Nach einem netten Plausch im Lehrerzimmer zeigten uns Pramod und Prashant die ganze Schule. Uns fielen die hübschen Plakate und Zeichnungen an den Wänden auf. Eines davon sagte „Happy Teacher’s Day“

Happy Teacher´s Day

– was für eine nette Idee, dachten wir uns. Ob man das nicht auch in Österreich einführen könnte? Da wir eine Lehrerpatenschaft übernommen haben, waren wir besonders interessiert am Unterricht in der Schule. Wir durften eine Klasse besuchen und uns wurden Lieder vorgetragen und gezeigt, was gerade gelernt wurde. Was für eine wundervolle Überraschung! Die Kinder waren richtig aufgeregt, aber auch stolz, als sie uns vorsangen. Danach mussten wir unseren Besuch leider abbrechen, denn unser Gastgeber Pramod hatte einen Trauerfall in der Familie und musste den damit verbundenen Verpflichtungen nachkommen, was ihm sehr leid tat, aber wir fanden es großartig, dass er dennoch Zeit für uns gefunden hatte.

Am nächsten Tag konnten wir diese Schule nochmals besuchen – es war nämlich der letzte Tag vor den Ferien – das große Fest Diwali (Lichterfest) stand vor der Tür, ein Fest, das von seiner Bedeutung mit unserem Weihnachtsfest verglichen werden kann – jeder hat frei, es gibt Geschenke und/oder gutes Essen und in den Städten und Dörfern werden Laternen und Lichterketten aufgehängt. Am Abend gab es ein großes Feuerwerk. Also spendeten wir anlässlich dieses Feiertages einen kleinen Beitrag, der aber ausreichend war, dass jedes Kind in der Schule eine Mahlzeit bekam – Samosas und eine der vielen picksüßen indischen Nachspeisen. Die Kinder bedankten sich dann einzeln bei uns. Mit den übrig gebliebenen Mahlzeiten setzten wir uns mit den LehrerInnen zusammen und feierten ebenfalls. Es war wunderbar, die sehr engagierten und fürsorglichen LehrerInnen kennenzulernen und wir waren froh zu sehen, dass wir mit dem für uns geringen Betrag, der monatlich in die Lehrerpatenschaft fließt, eine so großartige Arbeit hier unterstützen können.

Der einzige Wermutstropfen war, dass wir bei keiner Karatestunde dabei sein konnten, aber so bleibt uns noch etwas Neues für unseren nächsten Besuch über. Da am nächsten Tag schulfrei war, nutzten wir unsere Zeit zum Sightseeing und besuchten viele der verschiedenen Tempel in Bodhgaya und fuhren auch noch in die Umgebung, nach Rajgir und Nalanda.